Garteneroberung: Unser Rückzugsort in stürmischen Zeiten

Da war er: Mein eigener Garten. Endlich. Mit unserem Umzug im Oktober 2019 konnten wir uns auch über ein gar nicht sooo kleines idyllisches Garten-Grundstück freuen. Noch besser: Unsere Vermieter lassen uns hier freie Hand, wir dürfen werkeln wie wir möchten, umgestalten, rausreißen, umpflanzen. Toll! 

Doch am Anfang hieß das auch: Au backe – ganz schön viel Arbeit. Wo soll man da nur anfangen? Denn, wie ihr auf den Bildern unten sehen könnt, der Garten war in den letzten Jahren aufgrund des Alters und Gesundheitszustandes unserer Vormieterin etwas aus der Form geraten und verwildert.

So sah es letzten Herbst in unserem Garten aus:

Aber bei genauer Betrachtung sieht man, dass er durchaus mit sehr viel Liebe und Akkuratesse angelegt, gehegt und gepflegt worden war.  

Im Herbst (noch vor unserem Einzug) leiteten wir erste “Notmaßnahmen” ein: Eine Blumen-/Staudeninsel zurückschneiden, so dass wir diese mittelfristig komplett entfernen können. Die Efeuranken rund um die Garage in ihrer Tiefe mehr als halbieren – hier darf man wirklich beherzt zugreifen, denn Efeu wächst rasant wieder… Ich kann da Beweise liefern. Was wir entdeckten: Unter den dicken und dichten Ranken kam tatsächlich eine Lampe sowie ein (kaputter) Bewegungsmelder zum Vorschein. Außer Efeu wachsen weitere Kletterbüsche an unserer Garage hinauf (vermutlich Buchs?), die man gar nicht mehr sehen konnte. Spannend!  

Außerdem haben wir die wild wachsenden und an jeder Ecke sprießenden Brombeer-Ranken rabiatt zurückgeschnitten. Eine Arbeit, die uns ab jetzt jedes Jahr droht, da die Brombeeren wirklich schwer zu bändigen sind. Denn auch wenn Brombeeren wirklich lecker sind, überall und an jeder Stelle möchte man sie dann doch nicht im Garten haben. Vielleicht hat jemand einen Tipp, wie man den Brombeeren dauerhaft Herr werden kann?  

Gestaltung für Anfänger

Doch die eigentliche Frage, die uns von Anfang an umtrieb war: Wie soll es denn werden? Wie soll es mal aussehen? Was möchten wir überhaupt für einen Garten?

Diese Frage beschäftigte uns im Winter eher weniger und wurde erst mit näher rückendem Frühjahr ernsthafter besprochen. Dann kam der Corona-Lockdown und mit ihm starteten wir so richtig in den Garten-Umbau.  Im Laufe der Wochen und Monate haben wir viel überlegt und geplant, wurden erste Überlegungen wieder verworfen und neue Ideen kamen hinzu.

Erste Erkenntnisse, die sich so verwirklichen ließen oder die Weichen für die Zukunft stellen:

  1. Die Terrasse soll schöner und größer werden.
  2. Wir möchten ein Hochbeet.
  3. Trenne dich von allem, was dir nicht gefällt, aber gib Vorhandenem auch Chancen.
  4. Mach einen Plan und scheue dich nicht ihn anzupassen.
  5. Ein Garten ist nie fertig, sondern wächst Jahr für Jahr aufs Neue.
  6. Viele Ideen erfordern viel Arbeit. Mach es Step by Step.

Geplant, getan. Wir legten los. Mein Mann begann mit dem Umlegen des Gartenweges. Ich widmete mich erstmal dem Vorgarten. Es folgten jede Menge Unkraut jähten, Büsche entfernen, Rosen umpflanzen, der Bau einer neuen Terrasse, das Anlegen eines Hochbeets … aber auch: Tägliche Freude, über alles, was da plötzlich wächst, mit dem man nicht gerechnet hatte. Die Erkenntnis, dass wir neben Käfern, Schnecken, Hummeln, Bienen… auch einen kleinen stacheligen Gast im Garten haben, machte uns direkt erfürchtig. Die kleinen Mäuse hingegen, die Schoko-Ostereier genau so lecker finden wie wir, fanden wir nicht ganz so toll. Aber aus Fehlern lernt man und im kommenden Jahr stelle ich die Kiste mit den Oster-Geschenken nicht einfach auf den Boden der Garage… 

Was mir der Garten bereits im ersten Jahr auch gezeigt hat – trotz der vielen Arbeit: Er macht mich glücklich, er bringt mich zur Ruhe und lässt mich abschalten vom Alltag. Mein neuer Ruhepol, der mein Hirn zum Brodeln bringt vor lauter Gestaltungsideen. Mal schauen, was sich davon am Ende umsetzen lässt.

Für den Herbst steht noch viel bevor und ich werde euch garantiert daran teilhaben lassen. Zuerst müssen die Thuja-Hecken weg, damit wir im Winter einen Plan für den hinteren Gartenbereich machen können, der hoffentlich auch ein Gemüsebeet vorsieht. Dann darf noch ein Rhododendron weichen und im Frühling gehts dann weiter. Ich freu mich schon – mit den Händen in der Erde wühlen und am Ende etwas gestalten. Das fand ich schon als Kind fantastisch und habe ich nun voll Begeisterung wiederentdeckt.

Dabei sollten wir nie vergessen: Gönn dir Auszeiten und nimm dir bewusst Zeit zum Abschalten, Runterkommen und Genießen des Gartens.

Denn das Ziel ist klar: Unser Garten soll uns erfüllen, Spielplatz für die Kinder sein, aber auch Rückzugsort und Ruheoase für uns als Familie.

2 Kommentare zu „Garteneroberung: Unser Rückzugsort in stürmischen Zeiten“

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