Gartenjahr 2021, Teil 1: Erfolge und Misserfolge im Gemüsegarten

Gemüsegarten - Gartenrückblick 2021: Was lief gut, was lief nicht so gut?

Das Gartenjahr 2021 hat zwar noch viele Wochen vor sich, aber die Hauptsaison neigt sich dem Ende entgegen. Was soll man nun davon halten? Der Sommer war bei uns irgendwie so gar nicht sommerlich und abgesehen von einzelnen Tagen nicht heiß, dafür aber sehr nass und eher kühl. Das tat einigen Gemüsesorten sichtlich gut, andere hingegen kämpften schwer und einige verloren am Ende den Kampf. Daher heute mein persönliches Resümee zum Gartenjahr 2021 im Gemüsegarten.

Der Start ins Gemüse-Gartenjahr 2021

Im Februar und März begann die Anzucht all der tollen Leckereien auf den Fensterbänken des Hauses. Überall standen kleinere und größere Töpfe, wurden gegossen, gehätschelt, gepflegt und schon bald zeigten sich die ersten kleinen Pflänzchen. Einige sind geschossen, einige kamen erst im zweiten Versuch, aber im Großen und Ganzen hat die Anzucht im Haus gut geklappt.

Im April und Mai durften erste Pflanzen rausziehen, selbstverständlich nach einer Eingewöhnungswoche. Erdbeeren zogen ins Hochbeet ein und wir haben den Gemüsegarten eingerichtet. Da die Ecke in der das Gemüsebeet liegen sollte, zuvor stark zugewuchert war mit Zitronenmelisse, Brombeeren, Brennesseln und dazu noch einige Thuja-Hecken darauf standen, haben wir wie die wilden umgegraben und gejätet. Anschließend kam eine dicke Schicht Kompost aufs Beet und in die Thuja-Ecke durften Kartoffeln und Gründungung in Form einer Wildblumenmischung einziehen.

Anzucht auf der Fensterbank - gelungen!
Die Fensterbänke waren die ersten Monate des Jahres gut belegt. Wer braucht schon Deko, wenn er Jungpflanzen und improvisierte Anzuchttöpfe haben kann?

Nach und nach zogen so bis Mitte Juni alle neuen Gartenbewohner in die ihnen zugedachten Beete und durften wachsen und gedeihen. Regelmäßiges düngen, ausgeizen, Beikraut entfernen etc. und ein bisschen Sonne, gepaart mit reichlichen Wassergaben – tja, so sah es aus. Wasser gab es tatsächlich viel, mitunter zu viel. Gießen musste ich gerade im Beet nur äußerst selten.

Gartenjahr 2021: Die Gemüse-Sorgenkinder

Das viele Wasser ließ einige Arten wahrlich sprießen und es war ein Genuss ihnen dabei zuzuschauen. Andere Arten hatten hingegen gar keinen Spaß.

Allen voran die Tomaten. Mittlerweile sind bis auf zwei Stöcke alle von Braun- und Krautfäule befallen und entsorgt. Einzig die beiden Philaminas von Bingenheimer Saatgut scheinen resistent zu sein. Vor allem die großen Ochsenherz-Tomaten, deren Samen ich aus der letztjährigen Ernte gesammelt habe, haben es nicht geschafft. Die Früchte waren riesig! Ich war schon so stolz, aber gut, es sollte nicht sein.

Ochsenherztomate vor der Braunfäule
Die Ochsenherztomaten bevor die Braunfäule zugeschlagen hat. Riesig – wunderschön – zumindest in Grün…
Paprika im Gemüsegarten Gartenrückblick 2021
Paprika: Einige wenige, dafür sehr große Früchte. Mal schauen, wann wir ernten dürfen.

Nach den Tomaten fallen mir als nächstes die Auberginen ein. 2020 hatte ich eine Auberginenpflanze im Hochbeet, die ab August Früchte in Massen geliefert hat. In diesem Jahr scheint es meinen beiden, ins Beet gepflanzten, Exemplaren deutlich zu nass und zu kalt zu sein. Sie setzen zwar Blüten an, aber diese welken und fallen ab, bevor sich eine Frucht bilden kann. Schade.

Die ins Beet gesetzten Chili wurden leider von den Zucchini überwuchert, so dass ihr Ertrag eher gering ausfallen wird – dafür entwickeln sich die beiden Stöcke im Hochbeet prächtig. Genauso wie die Wassermelone. Allerdings hat die erste Aussaat nicht funktioniert und nun werden die Früchte nicht mehr reif werden. Aber: Es sieht schön aus. Damit gebe ich mich für den Moment zufrieden.

Mai- bzw. Herbstrübchen scheinen nicht so mein Ding zu sein… da hat weder der frühe Versuch noch der späte Versuch geklappt. Die letzten Rüben sind mir im Hochbeet einfach verfault. Momentan weiß ich noch nicht, ob es im nächsten Jahr ein Wiedersehen geben wird.

Ach und das mit dem Sommerlauch sollte leider auch nicht sein. Ich habe mich an eine Pflanzempfehlung gehalten und Brokkoli, Lauch und Kohlrabi zusammen in eine Reihen gepflanzt. So konnte ich alle gemeinsam unter einem Netz schützen, was zur Folge hatte, dass die zarten Lauch-Halme vom Brokkoli gnadenlos überwuchert wurden.

Was ich dieses Jahr gelernt habe:

  1. Die empfohlenen Pflanz-Abstände haben ihren Grund. Halte dich daran, sonst wird es zu eng, die Pflanzen bekommen zu wenig Sonne und überhaupt hat alles zu wenig Platz um groß und stark zu werden.
  2. Es kann und wird nie alles gelingen. Sei froh über alles, was wächst und gedeiht, erfreue dich an jeder noch so kleinen Ernte und denke daran: Nächstes Jahr gibt es eine neue Chance.

Diese Gemüse haben 2021 in vollen Zügen genossen

Was mich 2021 voll begeistert hat, waren die Salate und der Mangold. Mangold können wir mittlerweile nicht mehr wirklich sehen und ich gefriere in immer größeren Portionen ein. Der Winter wird mehr als lecker (und Mangold-lastig…).

Kopfsalat, Romana, Sauerampfer und Rucola sind alle prima gewachsen, erst zuletzt gab es dann doch den ein oder anderen Schoss-Versuch. Geradezu begeistert bin ich von den gepflanzten Tagetes. Die kleinen gelb-orangen Blümchen wirkten nicht nur äußerst adrett im Beet, sie scheinen auch ihrer Aufgabe mehr als gut nachgekommen zu sein: dem Schneckenschutz. Trotz der großen Feuchtigkeit, hatten wir tatsächlich keinerlei Probleme mit Schnecken. Ich hab die jungen Salate zwar immer in Schneckenkrägen gesteckt, aber auch alle ungeschützten Leckerbissen (z.B. Paprika) blieben verschont. Ich bilde mir ein, es lag an den Tagetes, die ich rund ums Beet gesetzt hatte.

Bunter Mangold im Gemüsegarten - Gartenrückblick 2021
Bunter Mangold für beinahe jeden Tag…
Kopfsalat Lucinde von Bingenheimer im Gemüsegarten - Gartenrückblick 2021
Ein Traum von Kopfsalat: Sorte “Lucinde”

Meine drei Zucchini-Pflanzen haben auch einen sehr ordentlichen Ertrag abgeworfen. Nicht ganz so üppig wie 2020, aber zu meiner vollen Zufriedenheit. Ähnlich die Gurken – da hatte ich mir mehr erhofft, möchte aber nicht klagen. Da wir keine Selbstversorger-Ambitionen haben, nehme ich, was ich bekommen kann und begnüge mich damit. Ebenso erging bzw. ergeht es mir mit der Paprika. Die Früchte reifen noch, aber ich bin zuversichtlich und freue mich schon auf die Ernte.

Knoblauch und Zwiebeln hatte ich bereits im vergangenen Herbst gesteckt und siehe da, Ende Juni konnte ich hier eine reiche Ernte einfahren. Sehr lecker und toll. Frischer Knoblauch aus dem eigenen Garten ist wirklich ein Highlight. Sehr mild und wunderbar frisch. Die Zwiebeln fühlten sich im Hochbeet sehr wohl, im Gemüsebeet hingegen nicht allzu sehr. Vielleicht lag es an der Feuchtigkeit oder am Unkrautdruck, ich kann nur raten und werde 2022 einen neuen Versuch starten. Gespannt bin ich momentan noch auf den Winterlauch. Nachdem sich der Sommerlauch wie oben erwähnt nicht durchsetzen konnte, scheint es dem Winterlauch im Hochbeet deutlich besser zu gehen (wenn ihn nicht der Mangold nieder macht).

Ganz prächtig fanden es dieses Jahr die Kräuter in unserem Gemüsegarten. Egal ob mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Oregano, Thymian, Salbei und Bohnenkraut, oder Zitronenmelisse, Minze, Kerbel, Petersilie und Estragon – alle wuchsen miteinander um die Wette und ließen den Garten duften. Der im letzten Jahr gepflanzte Estragon ist gerade explodiert und nimmt nun ein gutes Stück der Terrasse ein…

Tagetes - Studentenblumen helfen gegen die kleinen gefräsigen Schnecken
Die kleinen selbstgezogenen Tagetes haben ihre Aufgabe mehr als erfüllt
Zuckerschoten - so schön und so lecker im Gemüsegarten 2021
Zuckerschoten – so lecker und dazu auch noch schön anzusehen

Ebenfalls wunderbar gewachsen und gute Erträge brachten die Zuckerschoten, Radieschen, Kohlrabi sowie der Brokkoli. Allesamt sehr lecker! Und zu guter Letzt möchte ich die Kartoffeln nicht unerwähnt lassen. Die Ernte war super und der Boden ist tatsächlich gut gelockert worden.

Ein echter Grund zur Freude: Die Gartensaison 2021 ist noch lange nicht vorbei…

Denn nach der Hauptsaison starten wir in die Herbst- und Wintersaison des Gartenjahres 2021 im Gemüsegarten.

Wo bis Anfang August noch die Kartoffeln standen, ist nun Spinat und Feldsalat ausgesät (ein jeweils zweiter Schwung folgt noch). Anstelle des Kopf- und Romana-Salats sind Endivien eingezogen, zu denen sich in den kommenden Tagen noch Radicchio und Eichblatt gesellen. Einige weitere Endivien dürfen außerdem demnächst im Hochbeet die Lücken füllen und ganz besonders freue ich mich jetzt schon auf den Asiasalat (Mizuna). Mizuna kann angeblich bis zu fünf mal geschnitten werden und wächst auch bei kälteren Temperaturen.

Ihr vermisst den klassischen Winterkohl? Ich gebe euch recht. Den gibt es bei uns nicht. Zum einen weil er mir zu lange wichtigen Platz im Beet belegt und zum anderen weil wir hier auch keine großen Kohl-Esser sind.

Und was folgt, wenn im Garten die winterliche Ruhe einkehrt? Na klar, die Planung für das kommende Gartenjahr 🙂

Was lief bei Dir in diesem Jahr super und wo hattest Du im Garten echte Probleme? Konntest Du Tomaten ernten oder stehst Du wie ich vor einem Totalausfall? Was wächst bei Dir momentan noch im Garten?

Lass doch einen Kommentar da und erzähle uns von Deinen Erfahrungen im Gartenjahr 2021!

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2 Kommentare zu „Gartenjahr 2021, Teil 1: Erfolge und Misserfolge im Gemüsegarten“

  1. Pingback: Der Ziergarten oder was wir aus 2021 lernen können (Teil 2)

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