Ein #RotesKleid als Statement-Shirt…

Zwei Shirts für das #RotesKleid Festival

Als Meike (Frau Crafteln), Melinda (Stokx patterns) und Constanze (Texte und Textilien) vor wenigen Wochen ihr Festival #RotesKleid vorstellten, war mir schnell klar: Da bin ich dabei.
Vielleicht nicht in knallrot, aber in einem zu mir passenden Rotton.
Vielleicht nicht in einem roten Kleid, denn es steht gerade keines auf der “Muss-ich-haben-Liste”, aber in ein oder zwei Shirts, die im Schrank aktuell fehlen.

Was ist denn das #RotesKleid Festival?

Vorab ein paar Worte zur Aktion, von der bereits beim April-MeMadeMittwoch teilweise zu lesen war.
Das #RotesKleid Festival soll Frauen mehr Sichtbarkeit bringen. Mit Start am Weltfrauentag, 08. März, bis hinein in den #MemadeMay läuft das Festival mit verschiedenen Vorträgen, Aktionen, Magazinen, gemeinsamem Nähen und jeder Menge Austausch und roter Kleider.

#RotesKleid - Ein Festival vom 08. März bis 31. Mai um Frauen sichtbar zu machen.

Dabei geht es weniger um ein tatsächlich rotes Kleid, sondern um Kleidung aus dem roten Farbspektrum. Wichtig ist ein gewisser “Bäm-” und “Hierbinich-Faktor” der fertigen Teile.

Rot steht als Signalfarbe für ein Statement. Ein Statement dafür, dass Frauen heute noch immer zu oft im Hintergrund und im Schatten stehen. Das Frauen eben nicht (wie auf dem Papier) gleichberechtigt sind, sondern im Gegenteil allzu oft benachteiligt werden.

Das Festival soll deshalb Frauen zeigen. Eine schöne Aktion, die hoffentlich im kommenden Jahr eine Wiederholung erfahren wird.

Alles zum #RotesKleid Festival findet ihr hier:
#ROTESKLEID

Mein #RotesKleid Projekt – Shirts Shirts Shirts

Für Ende April wurde ein ganztägiges virtuelles Nähkränzchen im Rahmen des Festivals angekündigt und da ich selten die Gelegenheit zum Nähen und für den Austausch mit Gleichgesinnten habe, habe ich mir den Termin direkt im Kalender notiert.

Rote bzw. Bordeaux-Rote Stoffe hatte ich bestellt und für dieses Frühjahr den Plan gefasst, den ein oder anderen Shirt-Schnitt zu testen. Somit stand einer Beteiligung am #RotesKleid Nähkränzchen nichts im Wege. Insgesamt hatte ich mir überlegt, mindestens drei neue Shirts und Tops zu nähen. Drei Oberteile sind es auch bislang geworden, von denen ich euch heute zwei zeigen möchte, zwei T-Shirts, um genau zu sein.

Shirt 1 – Schlichtes Basic

#Roteskleid bzw. Rotes Shirt - schlichtes Basic für jeden Tag
Schlichtes Rundhals-Shirt

Dieses erste T-Shirt ist nach dem Shirt-Baukasten von Elle Puls. Die Rundhals-Kurzarm-Version gab es als Clubmitglied im Näh deinen Stil Club kostenlos. Bevor ich mir neue Shirt-Schnitte kaufe, teste ich erstmal die, die bereits auf meinem Rechner liegen. Diese werde ich ggf. für mich anpassen und erst, wenn das nicht klappt, neue kaufen und testen. Wobei ich die Auswahl an Shirt-Schnitten tatsächlich etwas erschlagend finde… wo fängt man/frau da mit der Auswahl an und wo hört man/frau auf?

Der Shirt-Schnitt von Elke Puls eignet sich perfekt für ein einfaches Basic-Teil und so nähte ich aus einem bordeaux-roten Viskosejersey das Shirt ohne Änderungen. Der Stoff ist von Snaply und wurde von mir zusammen mit Rucksack-Material gekauft (wobei das Rucksack-Projekt aktuell ruht…). Ich habe auch noch ausreichend Stoff für ein weiteres Shirt oder ein Top übrig.

Beeriges Shirt aus Viskosejersey nach einem Schnitt von Elle Puls.
Von diesem Shirt gibt es nur ein Tragebild – auf die Schnelle geknipst auf dem Campingplatz im Elsass.

Das Shirt sitzt insgesamt gut, hat aber noch Optimierungspotential an den Schultern und an der Oberweite. Für einen zweiten Versuch würde ich tatsächlich eine FBA ausprobieren, um die Falten oberhalb der Brust hoffentlich wegzubekommen. Auch das Halsbündchen könnte noch etwas besser sitzen, aber hier macht vermutlich Übung den Meister.

Shirt 2 – Streifenliebe

Kimono-Tee im Streifenlook.
Streifen gehen immer

Das zweite Shirt-Projekt ist ebenfalls ein Test-Projekt und wurde im Rahmen des Nähkränzchens des #RotesKleid Festivals genäht. Mein erstes Projekt mit Streifenstoff. Aus diesem Grund wählte ich hierfür einen ganz einfachen Schnitt – bereits erprobt: Das Kimono-Tee von Maria Denmark.

Ich dachte mir: Zwei Schnitt-Teile, da kann nicht viel schief gehen beim “Streifen-Aufeinandertreffen”. Der Stoff ist der Nova Stripe von Meet Milk, ein ganz weicher Tencel-Modal-Jersey. Kein Schnäppchen, weshalb ich beim Projekt auf Nummer sicher gehen wollte. Der Stoff ist sehr angenehm und toll zum Tragen und ich werde mir diese Qualität definitiv merken und (in anderen Farbstellungen) nochmals kaufen.

Beim Vernähen platzierte ich die Stecknadeln akribisch und jeder Streifen wurde mit zwei Stecknadeln gesichert. Das Ergebnis kann sich tatsächlich sehen lassen und ich bin richtig happy über die akkuraten Seitennähte. Beim Bild oben könnt ihr es etwas erahnen – am besten ranzoomen.

Da das Shirt (sehr) schnell genäht war, gönnte ich ihm noch ein ORIGINAL-Label.

Von der Passform könnte ich hier ebenfalls Anpassungen vornehmen. an Schultern und Brust ist der Sitz nicht optimal. Aber ich glaube, bei einem Shirt aus zwei Teilen, wird die Passform nie optimal sein. Für mein Erstlingswerk mit Streifen bin ich sehr zufrieden und ich trage das Shirt sehr gerne, was vor allem auf den tollen Stoff zurückzuführen ist.

Label am Shirt: Original trifft Streifen trifft Kimono-Tee
Label geht immer. Gekauft bei Allesfuerselbermacher.
Kimono-Tee: Mein Beitrag zum #RotesKleid von Meike, Constanze und Linda.
Mein erstes Mal Sreifen - hat geklappt
Streifen gehen auf der Burg und auf dem Weg dorthin.

Sichtbarkeit – ein Wort zum Schluss

Lasst uns sichtbarer werden! Das kann, muss aber nicht mit einem roten Kleid sein – es kann auch durch unsere Stimme, die wir erheben, sein oder durch unser Auftreten in Wort und Bild. Wir können laut(er) sein, selbstbewusster, mutig und stark.

Wir Frauen wissen, was wir können. Die Zeiten, in denen wir uns klein reden/machen ließen, sind vorbei. Die Zeiten, in denen wir unsichtbar getan haben, was vermeintlich von uns erwartet wurde, ebenfalls.

Lasst uns mit Farbe und Stimme zeigen und damit klarstellen, dass wir uns nicht mehr verstecken. Das wir ein Recht auf Gleichberechtigung haben, in allen Bereichen und allen Lebenslagen. Eine Blogparade zu starken Frauen hatte ich vor ca. 2 Jahren ausgerufen – gerne könnt ihr hier nochmal reinspickeln.

#RotesKleid – vielen Dank MEIKE, CONSTANZE und MELINDA für die Inspiration, den Aufruf, die Mühe und die Sichtbarkeit, die ihr uns mit dieser tollen Aktion ermöglicht.

12 Kommentare zu „Ein #RotesKleid als Statement-Shirt…“

  1. Also ich würde mal sagen, das Kimono Tee sitzt für ein Shirt aus zwei Teilen wirklich super! Ich mag die Streifen.
    Ich bin gespannt, wie es dir mit der FBA beim ersten Shirt geht. Da muss ich bei meinem Shirt Schnitt auch nochmal ran. Birgit von Mass genommen schreibt in ihrem Artikel zum Anna Shirt von einer Möglichkeit für kleine Abnäher ohne Naht. Das will ich bei meinem nächsten Versuch ausprobieren, um die Falten über der Brust zu reduzieren.
    Grüße, Tina

    1. Danke dir, Tina.
      Ja, für 2 Teile ist es erstaunlich gut. Ich glaube, da ist durchaus auch der Stoff entscheidend. Da dieser Stoff hier sehr weich ist, fällt alles lässiger und weniger steif.
      Den Artikel schau ich mir heute Abend in Ruhe an. Das klingt sehr sehr spannend! Eine “kleine FBA” wäre vermutlich bei mir das Optimale.
      LG Miriam

    1. danke dir, Jeanette.
      Ja – der Weg ist bekanntlich das Ziel und wenn man dann noch Spaß daran hat, findet sich irgendwann der perfekte Schnitt oder irgendwann hat man sich den persönlichen Schnitt selbst erstellt.

  2. Schöne Shirts sind das! Viel Freude beim Tragen! Mein Kleid ist heut dunkelgrau – mit großer roter Ansteckblume, rotem Gürtel und roten Pumps – es ist gut, wichtig und richtig, dass jede von uns die Farben tragen kann die sie möchte. LG Kuestensocke

    1. Oh ja – da bin ich ganz bei dir.
      Hauptsache wir sind sichtbar – wie wir das erreichen, ist eigentlich egal und bei dir bin ich mir jeden Monat aufs Neue sicher, dass du dich definitiv nicht versteckst. Toll!

  3. Die Aktion #RotesKleid habe ich auch verfolgt, leider konnte ich wegen Besuch nicht am gemeinsamen Nähen teilnehmen. Mir geht es ähnlich wie dir, Bedarf an einem weiteren roten Kleid ist eigentlich gerade keiner. Und ich habe einiges an rotem Bambusjersey, auch bei mir standen also T-Shirts am Plan. Zum warmnähen wurde es jetzt erstmal die rote Bluse, mal sehen, was ich noch schaffe. Deine T-Shirts gefallen mir gut, vor allem das gestreifte. Es passt vor allem sehr gut, und Kompliment zu den perfekten Streifenstoßpunkten.
    LG heike

  4. Hallo Miriam,

    beide Shirts finde ich sehr schön und die Farben der Shirts sind ebenfalls toll.
    Ich habe schon lange den Überblick über die Vielfalt der Schnitte verloren. Wie Du und sicher viele andere Nähmädels habe ich auch reichlich Shirtschnitte in petto, persönlich mag ich das Freebook “Odette” von LaMaison Victor sehr gerne, es hat Potential.

    LG
    Sandra

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