Noch einmal Sommer: Hosenrock Carmela von Bernina

Titelbild luftig sommerleichter Hosenrock in Urlaubsstimmung

Sommer? Was war das nochmal? Nach den letzten Wochen, die hier bei uns sehr novemberlich waren, mutet es fast schon skurril an, jetzt noch eine Sommerhose zu zeigen… da wir aber Anfang September noch im Urlaub weilten, zeige ich diesen Sommer-Neuzugang erst heute. Und werde die Hose direkt nach dem MMM in den Winterschlaf schicken.

Bereits seit dem letzten Jahr stand auf meiner Sommer-Nähliste eine Culotte oder eine luftige breit geschnittene Sommerhose.

Ursprünglich sah ich eine Hose aus hellblauem Chambray vor Augen – der Stoff ist bereits gekauft, aber ich bin wieder davon abgekommen. Im Inspirations-Magazin von Bernina fiel mir nämlich ein Hosenrock mit großen seitlichen Schlitzen auf. Es gab ihn im Juni (oder Mai?) als Freebie – dafür war ich aber doch zu unentschlossen und musste den Schnitt letztendlich kaufen. Beim Betrachten des Schnittes kam mir die Idee: Dieser bunte Crepe-Stoff in deinem Stoffschrank und ein Hosenrock. Yes, das ist ein perfect match und wird ausprobiert.

Stoff in Nahaufnahme: Perfekt für einen sommerlichen Hosenrock
Perfekter Sommer-Hosenrock Stoff

Denn ich hatte im Frühjahr bei Wasted fabrics Stoff gekauft. In diesem Shop kann man immer nur 3m-Coupons kaufen, aber zu wirklich unschlagbaren Preisen. So hatte ich dort kräftig zugeschlagen, ohne direkt Projekte für die Stoffe im Kopf zu haben. Für den Hosenrock schwebte mir direkt diese eine Ecovero Viskose vor, mit sehr viel Muster und kräftigen Farben. Perfekt für solch eine Hose, denn allover als z.B. Kleid konnte ich mir den Stoff tatsächlich nicht an mir vorstellen.

Auf ans Werk: Es werde Hosenrock

Ich ging schnell ans Werk. Der Schnitt ist relativ simpel, es gibt nur zwei Schnitt-Teile plus die Teile für den Bund. Da mein Stoff in der Breite nicht ganz passte, habe ich die Hosenbeine minimal verschmälert, aber das fällt bei diesem Schnitt nicht auf.

Der Stoff ließ sich super gut vernähen – mit Obertransport. Kein verziehen, kein Verschieben, echt entspannt. So entspannt, dass ich im Nähflow die Seitennähte als Hosenmitte zusammengenäht habe. aufgrund der Schlitze waren diese beiden Nähte bereits ein Stück weit geschlossen und ich verwechselte die Mitten mit den Seiten… ups… der Nahttrenner sollte mein Freund bei diesem Projekt werden.

Der Hosenrock am Bügel hängend. Eine farbenfrohe Pracht
Ein Rock am Bügel – der Hosenrock in seiner ganzen Pracht und Farbfülle
Innenansicht der Hose und der Schlitzverarbeitung an den seitlichen Außennähten.
Habe versucht, den Schlitz für euch einzufangen… Etwas schade ist die weiße Innenseite des Stoffes

Weiter ging es mit dem Bund – smoken. Was bei meinem Sommerkleid gut geklappt hatte, erwies sich hier als Fail. Ich machte zwei Reihen Smoke-Nähte, aber nichts wollte sich ordentlich raffen. So beschloss ich – quasi als Designelement – mittig auf dem Bund einen schmalen Gummi aufzunähen. Dafür nahm ich aber im ersten Versuch den falschen Stich; großer Dreifach-Zickzack anstatt des „Gummi-Aufnäh-Stiches“. Das Trennen war durchaus mühsam. Und so wurde der eigentlich einfache, simple Schnitt zu einer Trenn-Orgie. Aber irgendwann war es geschafft.

Jippie, ein neuer Sommer-Hosenrock

Was blieb war das immer gleiche Hosen-Ergebnis: Die Hose ohne Bund war mir viel viel zu groß. Ich musste mal wieder sehr stark raffen und in Falten legen, um am Ende einen ordentlichen Sitz hinzubekommen. Woran das liegt? Keine Ahnung. Bei diesem Projekt war es auf jeden Fall kein Problem, da sowieso alles gerafft an den Bund genäht wurde und so ein Hosenrock aus fließender Viskose ruhig weit fallen darf. Als nächstes Projekt steht jedoch eine Jeans an und da bin ich schon sehr gespannt, wie sich das ausgehen wird. Ich hoffe, ich kann die Hose zum nächsten MMM zeigen. Momentan finde ich allerdings kaum Nähzeit; das Leben 1.0 hat mich voll im Griff und selbst, wenn mal Zeit für eine Näh-Session wäre, kann ich mich nicht aufraffen. Immerhin habe ich die Jeans bereits zugeschnitten und könnte theoretisch sofort loslegen.

Zurück zum Hosenrock: Das Ergebnis gefällt mir sehr und im Sommer liebe ich solche Farb-Knaller. Fertiggestellt war der Rock schon im Juli und ich freute mich, ihn im Sommer tragen zu können. Aber dann kam die (erste) Schlechtwetter-Phase der Saison und der Rock hing im Schrank. Erst Anfang August ließ sich die Sonne wieder blicken und ich zog als allererstes meinen neuen Rock an. Rauf aufs Rad und das wars… Durch die Schlitze an den Seiten ist der Rock (natürlich) sehr flatterig und luftig. Nicht auf dem Schirm hatte ich, dass er sich dadurch nur bedingt zum Radfahren eignen würde. Er blieb direkt in der Kette hängen und ich hatte am Saum einen riesigen Riss. Boah, war ich wütend auf mich selbst. Aaaarrgghhh.

Zum Glück war der Riss nur am Saum und so konnte ich diesen durch geschicktes Umschlagen und Umnähen retten. So ist die Hose nun ca. 5cm kürzer, aber das tut meiner Ansicht nach nichts zur Sache. Im Italien-Urlaub habe ich mich sehr wohl gefühlt in meinem Hosenrock und freue mich nun auf nächsten Sommer, in dem ich den luftigen Hosenrock hoffentlich häufig tragen kann. Vor lauter Urlaub habe ich fast das Bildermachen vergessen, daher nur diese zwei Tragebilder heute. Ich gelobe Besserung.

Der Hosenrock in seiner natürlichen Umgebung: in mediterranem Umfeld
Rundum wohlgefühlt habe ich mich beim Stadtbummel
Seitliche Trageansicht des Hosenrocks.
Seitliche Ansicht – warum der Saum hier so krumm aussieht, kann ich nicht sagen. Ist in Bewegung auf jeden Fall nicht so

Nun aber werfe ich erstmal einen Blick in die Runde meiner Mitnäherinnen und Mitbloggerinnen beim MeMadeMittwoch. Jeden Monat freue ich mich über jedes präsentierte Modell und die vielen hilfreichen Berichte. Vielen Dank an das Organisations-Team!

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