What’s next? Über Nähpläne, Hindernisse und Hürdenläufe

Die Sommer-Näherei ist beendet und es werden erste Nähpläne für Herbst und Winter geschmiedet. Bei der Wahl der Überschrift sieht man noch deutlich die Spuren, die der sportliche Olympiasommer hinterlassen hat 😉 Welche Ideen in meinem Kopf herumspuken, welche Teile in meiner Garderobe noch fehlen, welche Recyclings und Upcyclings ich auf dem Zettel habe und wohin die Nähreise in der kühlen Jahreszeit gehen soll, erzähle ich heute.

Kurzer Rückblick auf den Sommer:

Der Sommer war nähreich und es sind einige neue Kleidungsstücke in meinen Schrank eingezogen. Mit den meisten bin ich durchaus zufrieden, andere haben noch ein wenig Optimierungsbedarf. Hier ein kurzer Überblick:

• Rock Pikka von Kibadoo
• Blusentop Carla von La Bavarese
• Ringelkleid mit Tasselborte von Burda
• Langes Kofferkleid Kilia von Prülla
• Kimono-Tee aus Modaljersey – hier noch gar nicht gezeigt. Ein dazu passender Rock ist in der UFO- bzw. anders zu verwenden-Kiste gelandet
• Kleid Chari von Schnittchen Patterns – ebenfalls noch nicht gezeigt. Evtl. reiche ich das noch nach.
• Avenir Jumpsuit von Friday Pattern Company
• Ein Sommerkleidchen für meine Tochter
• Ein Longsleeve für meinen Sohn mit Applikation
• Ein neues Schwimmbad-Täschchen aus Resten mit Disco-Feeling
• Badeponchos für meine Kids und mich nach dem Schnitt Trontheim von Pech und Schwefel
• Eine Cross-Body-Bag, zu der es auf jeden Fall noch einen Beitrag geben wird
• Eine kurze Short aus einem Musselin-Rest bzw. einem Recycling aus einem UFO (noch nicht gezeigt)
• Eine Culotte aus Viskose-Leinen (noch nicht gezeigt)

Insgesamt war das also ein sehr produktiver Frühling und Sommer, sicher auch dem lange wenig sommerlichen Wetter geschuldet. Dadurch ergab sich unerwartete Extra-Nähzeit. Und ich bin hier noch ein paar Beiträge schuldig… kommt Stück für Stück.

Und nu? Was kommt als nächstes?

Vielleicht ist es ein wenig dem vielen Output der letzten Monate geschuldet, aber aktuell herrscht eine gewisse Näh-Flaute bei mir. Ich führe ja fortlaufend eine Liste mit Projekt-Ideen bzw. mit Kleidungsstücken, die ich benötige bzw. die aktuell in der Garderobe fehlen. Dies mache ich vor allem meist mit Blick auf die entsprechende Saison des nächsten Jahres, um mich bei der Planung zu erinnern, was z.B. im letzten Winter gefehlt hat, was ergänzt werden sollte etc. So habe ich auch beim Stoffe-Stöbern immer schon im Blick, was ich noch brauchen könnte und kann ggf. spontan zugreifen ohne allzu große Gefahr zu laufen, danebenzugreifen.

Diese erwähnte Liste ist für Herbst und Winter relativ umfangreich und lang. Einiges sind nur Ideen und vage Gedanken, anderes ist durchaus konkreter. Dennoch will es gerade nicht so recht vorangehen. Vielleicht müssen erst die Sommerferien vorbei sein, damit mein Kopf auf Herbst schalten kann, vielleicht ist es der zündende Funke, welcher Schnitt und welcher Stoff perfekt für das nächste Projekt wäre. Denn eins von beiden fehlt aktuell immer, um voller Elan durchstarten zu können. Vor allem das Thema Stoff blockiert mich im Moment sehr – ich habe das Gefühl, dass der Markt gerade für meine Farben, meine Muster, meinen Stil nichts oder wenig hergibt. Außer Uni. Und nicht immer möchte ich alles in unifarben nähen.

Nichtsdestotrotz bekommt ihr hier nun einen kurzen Einblick in die aktuellen Planungen für Herbst und Winter 2024:

Die nächsten Näh-Projekte

Lockere Viskose-Bluse

Ich habe einen sehr schönen grün-schwarzen Zebra-Viskose Twill hier liegen, aus der ich gerne eine Bluse nähen möchte. Allerdings fehlt mir noch der passende Schnitt dafür und die Auswahl macht mich rasend… es gibt so viele Blusenschnitte, die wenigsten gefallen mir, die wenigsten möchte ich mit diesem Schnitt umsetzen, einige sind in der engeren Auswahl. Nur entscheiden möchte ich mich gerade (noch) nicht.

Tasche und Rucksack “Provence” von Pech und Schwefel

Für den Sommerurlaub habe ich mir bereits eine coole Tasche genäht, die mir total gut gefällt – ich hoffe, sie hält dem Tragetest stand. Und da ich gerade bei den Kleidungsprojekten etwas hadere und ins Stocken geraten bin, widme ich mich einfach nochmal dem Thema Tasche. Der Schnitt “Provence” von Pech und Schwefel ist Rucksack und Tasche zugleich, wobei mir die Taschenversion sehr sehr gut gefällt. Diesen Taschenrucksack werde ich mir auf jeden Fall nähen. Stoff und alles Material liegt bereits bereit und wartet nur noch auf die Umsetzung. Ich glaube, das wird das nächste Projekt.

Wickelkleid für eine Taufe

Auf meinen #MAKENINE für 2024 steht noch ein Wickelkleid und das werde ich anlässlich einer Taufe im Oktober nähen. Den Schnitt Taylor Dress von Seamwork könnte ich mir sehr gut an mir vorstellen. Aktuell überlege ich noch, ob mir die Wickelung nicht zu locker sein könnte und ich doch einen anderen Schnitt wählen sollte. Josephine von Fibremood finde ich nämlich auch sehr schön.

Noch problematischer als der Schnitt, ist jedoch die Stoff-Auswahl. Ich hätte gerne eine etwas dickere Viskose, am liebsten gemustert. Ich finde jedoch bislang nichts, das mich überzeugt. Vielleicht wird es daher einfach ein unifarbenes Kleid. Hier schwanke ich noch sehr. Das Thema Stoff finde ich zuletzt tatsächlich sehr schwierig: Zumindest im Bereich der Musterstoffe überzeugt mich den ganzen Sommer über nichts mehr. Mal schauen, wann sich das wieder ändert.

Winterrock – vielleicht aus Leder?

Das könnte mein Weihnachtsprojekt werden. Im letzten Jahr hatte Sarah von heibchenweise einen Lederrock gezeigt und das hat mir sehr gefallen. Claudia von Kibadoo hat den Schnitt Pikka ebenfalls in einer Lederversion gezeigt und seitdem geht mir das Thema nicht mehr aus dem Kopf. Dazu ein passendes Oberteil – vielleicht oben erwähnte Bluse?

Wickelcardigan

Im letzten Winter (und dem vorangegangenen) habe ich viele Kleider genäht und da ich noch viele Kaufpullover hatte, habe ich diesen Part etwas vernachlässigt. Mit dem Resultat, das mir für die aktuelle Hosen- und Rockmode passende wintertaugliche, also warme Oberteile fehlen. Damit rückt das Thema “in Outfits denken” stärker in den Vordergrund. Deshalb möchte ich mich dem Thema Oberteile widmen und als erstes soll ein Coppelia Cardi von Papercut Patterns entstehen. Dieser würde sich gut zu verschiedenen vorhandenen Hosen machen und die vorhandene Garderobe gut ergänzen. Wichtig wird hier vor allem die Farbwahl.

Thema Hosen…

Ich befürchte, ich kann auf Dauer dem “breite lange Hose” Thema nicht entkommen. Allerdings stauchen mich bodenlange Hosen sehr, da ich weder sonderlich groß, noch sonderlich lange Beine habe und dazu Rundungen. Daher stehe ich dem noch sehr skeptisch gegenüber. Vermutlich bräuchte ich erstmal einige neue Oberteile für passende Kombis, die mich v.a. im Winter nicht “aufplustern”. Bleibt spannend, mal sehen, ob mich die Muse küsst.

Tja, und das war es eigentlich auch schon fürs Erste mit meinen Nähplänen. Einige weitere Ideen stehen noch auf einem losen Blatt, aber sind noch nicht weiter spruchreif. Mal schauen, was davon tatsächlich umgesetzt wird und wo meine Suche nach dem passenden Schnitt und/oder Stoff am Ende gut ausgehen wird. Ich bin gespannt – wer weiß, manchmal kommt unverhofft ja oft und dann ist da plötzlich eine neue Idee, ein neues Schnittmuster, ein besonderer Stoff und schon wird ein kleines, feines neues Projekt zwischenrein geschoben.

Zu guter Letzt: Upcycling

Auf meiner Nähplan-Liste steht auch noch ein Upcycling. Vor zwei Jahren habe ich hier stolz mein Blusenkleid “Cocoon” von Schnittduett präsentiert – darauf bin ich immer noch total stolz, weil es wirklich sehr gelungen ist. Allerdings trage ich es tatsächlich wenig, da es meinem Stil nicht wirklich entspricht und es immer ein wenig nach Malerkittel aussieht. Das hatte ich bereits im damaligen Blogpost geschrieben und das Gefühl ist bis heute nicht weggegangen. Daher möchte ich die Bluse deutlich kürzen. Ich glaube, das passt insgesamt besser. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Fazit meiner To Sew Liste

Insgesamt zeigen meine Nähpläne: Auch wenn der Näh-Flow gerade nicht so extrem da ist bzw. die Projekte stocken, so gibt es dennoch viel auf das frau sich freuen kann und sobald sich der passende Schnitt oder Stoff zeigt, wird auch die Lust zurückkommen. Denn im Grunde ist die Freude am Nähen ja da, es hapert eher am Drumrum. Von daher nähe ich im Zweifel erst die Tasche und dann wieder Kleidung oder neue Kissen fürs Sofa, das schiebe ich aus Zeitgründen nämlich schon länger vor mir her.

Insgesamt fehlt mir aktuell auch ein wenig der Blick aufs Große Ganze, auf den vernetzten Kleiderschrank, auf eine in sich stimmige und aufeinander abgestimmte Garderobe. Daher werde ich mich im September mehr darauf konzentrieren und Pläne schmieden, die ein Gesamtbild des aktuellen und zukünftigen Kleiderschrankes ergeben. Ich glaube, dann sehe ich auch wieder klarer und kann mich der Stoff- und Schnittauswahl fokussiert und mit Freude widmen.

In diesem Sinne: Auf an die Nähmaschine, ran an Stoff und Nadeln und los geht’s mit dem besten Hobby der Welt. Irgendwas lässt sich immer in Neues und Wundervolles verwandeln. Genießen wir es, dass wir mit unseren Händen etwas entstehen lassen können. Etwas Einzigartiges.

Ich verlinke noch beim Creativsalat – denn hier trifft kreativer Rückblick auf kreativen Ausblick 🙂